"Obwohl nur rund zehn Prozent aller Energieberater auf der Energieeffizienz-Expertenliste der Deutschen Energie-Agentur (dena) über uns gelistet sind, zeichnen wir in hohem Maße für die Umsetzung von Effizienzmaßnahmen verantwortlich", so Leppig weiter. Im KfW-Förderprogramm „Effizient Bauen und Sanieren" sei es beispielsweise so, dass rund ein Drittel des Gesamtfördervolumens von insgesamt 15,5 Milliarden Euro pro Jahr und nahezu die Hälfte aller Maßnahmen durch Kunden von GIH-Mitgliedern umgesetzt werden.

"Dieser hohe Anteil zeugt nicht nur von der Aktivität unserer Mitglieder, sondern belegt auch, dass unsere Energieberater die Bedürfnisse ihrer Kunden verstehen und die Fallstricke bei Förderprogrammen kennen", so Leppig. Die qualitativ hochwertige Arbeit der GIH-Berater sorge dafür, dass die meisten der vorgeschlagenen Maßnahmen verwirklicht werden. Der GIH-Vorsitzende sieht dieses Ergebnis der Umfrage durch das umfangreiche Wissen seiner Mitglieder begründet: "Obwohl es das Berufsbild des Energieberaters erst seit 20 Jahren gibt, sind über die Hälfte unserer Berater schon über zehn Jahre am Markt tätig".

Hohes Kundenvertrauen und fundierte Praxiserfahrung – zwei Werte, die laut Leppig auch dafür sorgen sollten, dass die Stimme des GIH bei politischen Weichenstellungen, beispielsweise bei der Gestaltung von Förderprogrammen oder Gesetzen, mehr Gewicht haben sollte. "Nicht wenige Entscheidungen werden in Amtsstuben oder politischen Zirkeln getroffen und gehen an den Bedürfnissen der Eigentümer vorbei", konstatiert der GIH-Vorsitzende. Jüngstes Beispiel sei die Blockade des neuen Gebäudeenergiegesetzes durch den konservativen CDU/CSU-Flügel. Gebäudeenergieberater Leppig: "Wir hatten uns in der Verbändeanhörung mit guten Gründen klar für die Vereinigung der Energieeinsparverordnung (EnEV) und des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) ausgesprochen.“ Am Ende aber seien langfristig sinnvolle Weichenstellungen kurzfristig orientiertem Wahlkampfgeplänkel zum Opfer gefallen. Eine Politik, die das Gelingen der Energiewende im Auge habe, müsse hier umdenken und stärker auf die Praxis hören.

 

 

Hintergrund zur Mitgliederumfrage des GIH:

An der Umfrage 2016 des GIH nahmen 443 Mitglieder teil. Sie wurde von einer renommierten deutschen Forschungseinrichtung validiert und liefert detaillierte Informationen zur Struktur des GIH und zur Arbeit seiner Mitglieder. Eine Präsentation der Umfrageergebnisse finden Sie auf der Internetseite des Verbandes: www.gih.de

Kurzdarstellung GIH Bundesverband e.V.:

Der GIH Gebäudeenergieberater, Ingenieure, Handwerker Bundesverband e.V. wurde 2001 gegründet. Als Dachverband von 13 Mitgliedsvereinen vertritt er rund 2.500 qualifizierte Energieberater bundesweit und ist somit die größte Interessenvertretung von unabhängigen und qualifizierten Energieberatern in Deutschland.

Voraussetzung für die Mitgliedschaft im Bundesverband und seinen Mitgliedsvereinen ist eine technisch orientierte Ausbildung und eine anerkannte Zusatzqualifikation als geprüfter Energieberater.

Die GIH-Energieberater vermitteln rund 4,5 Milliarden Euro KfW-Fördergelder jedes Jahr ihren Kunden. Das ist weit über ein Drittel der geförderten energetischen Maßnahmen bundesweit.

Benjamin Weismann, Geschäftsführer BundesverbandGIH Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker

die bundesweite Interessenvertretung von Energieberaterinnen und -beratern

Internet: www.gih.de

GIH fordert: Praxis muss politisch mehr Gehör finden

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