USA - Ein Überblick

“Aus großer Macht folgt auch große Verantwortung“ lautet das Klischee. Mit Bruttoinlandsprodukt von 18 Billionen $ ist die USA die größte Wirtschaft der Welt. Diese Angabe ist nur mit der gesamten EU vergleichbar. Nach China befindet sich die USA auf dem zweiten Platz der Co2 Emissionen weltweit. Wenn man Emissionen pro Kopf betrachtet, befindet sich die USA zusammen mit Australien, Kanada und Saudi-Arabien auf den obersten Rängen.

Weltweit wird die Energiewende von einer Reihe von Faktoren angetrieben. Diese sind unter anderem:

  •  Die Eindämmung des Klimawandels
  •  Verbesserung der Energieversorgungssicherheit
  •  Bekämpfung gegen die steigenden Energiepreise
  •  Reduzieren von Luft- und Wasserverschmutzung

Zu den positiven Auswirkungen der Energiewende zählen dabei technologische Innovationen, neue Märkte und Arbeitsplätze. Eine besondere Herausforderung der USA ist es, die Interessen der Öl- und Gas-Konzerne mit denen der Energiewende übereinzubringen.

Energieföderalismus

In Deutschland fordert die Bundesgesetzgebung eine Energiewende, während in den Vereinigten Staaten die einzelnen Staaten und Gemeinden die Kompetenzen zur Veränderung vorantreiben. Die wichtigsten Regulationsmaßnahmen von Washington zum Steuern des Energiemarktes sind Steuergutschriften (tax credits). Allerdings verfallen diese Gutschriften immer wieder, was den Erneuerungsprozess des US Energiemarktes zu unsicher macht. Einspeisetarife (FIT) und “Renewable Portfolio Standards“ (RPS) sind weitere Steuerungsmaßnahmen der amerikanischen Regierung. RPS ist eine Verordnung, die die erhöhte Produktion von Energie aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind, Sonne, Biomasse und Geothermie erfordert. Diese Maßnahmen sind zwar effektiv, jedoch auch für politischen Einfluss und Widerstand anfällig.

Energieverbrauch - Ähnlichkeit mit Deutschland


Datenquelle: http://www.eia.gov/

Ein Blick auf den Energiemix in Deutschlands zeigt kaum Unterschiede zum Primärenergieverbrauch der USA. In beiden Ländern werden 35% des Energieverbrauchs über Mineralöl abgedeckt, das hauptsächlich im Verkehrs-Sektor verwendet wird. Amerikaner verbrauchen 8% mehr Erdgas-, 2% weniger Kohle und 1% mehr Kernenergie. Der Anteil regenerativer Energieträger in Deutschland war in 2014 nur 1.7% größer als der Amerikanische.

Mit 2% der Strommix spielt auch die Biomasse eine bedeutende Rolle in der USA. Das größte Biomassekraftwerk produziert Strom aus Zuckerrohr-Faser und Restholz mit einer Leistung von 140-MW. Auch im Bereich Verkehr ist Biomasse wichtig. 5% aller amerikanischen Fahrzeuge werden von Biokraftstoffen angetrieben.

Noch keine Alternative zu Kohle


Datenquelle: http://www.eia.gov/

In den Vereinigten Staaten ist der Anteil der erneuerbaren Energien (einschließlich Wasserkraft) in der Stromerzeugung-stagnierend.  So ist er zwischen 1990 und 2013 um nicht mehr als 1,2% gestiegen - von 11,8% auf 13,0%. Wenn man davon den Beitrag von Wasserkraftwerken abzieht ist das Wachstum der erneuerbaren Energien deutlicher zu erkennen. Wasserkraft erbringt schon seit mehreren Jahrzehnten einen stabilen Anteil der Amerikanischen Stromerzeugung.

Im Jahr 2012 konnten die regenerativen Energien erstmals die Atomenergie überholen.
Erneuerbare Energien machten 2014 13% der Energieträger der US-amerikanischer Stromerzeugung aus. Deutschland hatte zu der selben Zeit einen doppelten regenerativen Stromanteil.  Bei der Solarstromerzeugung zum Beispiel liegt die USA mit 0.4% der gesamten Stromerzeugung noch weit hinter anderen Ländern (Deutschland 5.8% Frankreich 3.5%).

Im Jahr 2014 lag der Anteil an Kohle bei knapp 40 Prozent der US-Stromerzeugung. Genau diese Angabe will US-President Barack Obama in den kommenden Jahren ändern. Mit dem Ziel bis zum Jahr 2030 den Kohlendioxid-Ausstoß um 32 Prozent zu verringern, fordert er die US-Bundesstaaten dazu auf, geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Klar-definierte Ziele der Energiewende in den USA existieren auf der föderalen Ebene noch nicht. In manchen Städten bildet sich ein Widerstand gegen den amerikanischen Kohleausstieg. Sowohl Industrien als auch Politiker kritisieren das, was sie oftmals als "War on Coal" bezeichnen.

Die Meinungen zur Energiewende gehen in den USA weit auseinander. Bezeichnend dafür, sind die ehrgeizigen Ziele einiger Einzelstaaten. Kalifornien hat zum Beispiel das Ziel, bis zum Jahr 2020 33 Prozent der Stromversorgung mit  erneuerbaren Energien abzudecken. Gegenüber den heutigen 20 Prozent ist das ein enormer Anstieg von 13%. Regenerative Energieträger haben ihr Potenzial in den USA noch nicht ausgeschöpft. Mit einem durchschnittlichen Verkaufspreis von rund 10 US-Cent pro kWh aus Wind- und Solaranlagen-  bieten sie heute aber eine kostengünstige und nachhaltige Alternative zum Kohle-dominierten Strommarkt.
Auch die Energieeffizienz ist ein zentrales Element der Energiewende. In diesem Bereich befinden sich USA jedoch noch weit hinter Europa, denn der durchschnittliche Haushaltsstromverbrauch in den USA ist mehr als dreifach so hoch wie in Deutschland. Insgesamt liegt auch der Energieverbrauch pro Kopf in der Vereinigten Staaten relativ hoch. Mit 6,909 kg Öl-Äquivalent pro Kopf im Jahr 2013 verbraucht der durchschnittliche Amerikaner fast doppelt so viel wie in Deutschland und dreifach so viel wie in China.

Fazit

Die positiven Auswirkungen der Energiewende auf Umwelt und Wirtschaft machen sich bereits heute bemerkbar. So stieg zum Beispiel die Klimaeffizienz zwischen 1990 und 2012 stark an. Denn während das Real-BIP in diesem Zeitraum um 69% anstieg, wuchsen die Kohlendioxidemissionen nur um 10%.

Seit dem Jahr 2009 konnte sogar ein Rückgang der CO2-Emissionen verzeichnet werden. Erneuerbare Energien haben sich sowohl als wettbewerbsfähige, erschwingliche und zuverlässige Quelle der Energieerzeugung erwiesen und sich als Schöpfer neuer Arbeitsplätze etabliert.

Bisherige Erfolge der Energiewende in den USA:

  • Die Produktion kostengünstiger erneuerbaren Energien für faire Preise
  • Keine weitere Steigerung des Energieverbrauchs seit 2007
  • Steigerung des Anteils von erneuerbaren Energien an dem Energiemix

Herausforderung der künftigen Energiewende in den USA:

  • Kohleausstieg
  • Reduzierung des Ölverbrauchs
  • Steigerung der Energieeffizienz

Die aktuellen Erfolge der Energiewende in Europa in den USA sind zwar beeindruckend, aber reichen nicht aus um die Beschleunigung des Klimawandels zu verhindern und das volle sozioökonomische Potenzial der Energiewende zu nutzen.

 

 

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