Totgedämmte leben länger?

Zugegeben, die Meinung zur Dämmung von Gebäuden ist umstritten. Während die Wirtschaftlichkeit vollflächig eingepackter Gebäude für jedes Haus einzeln bewertet werden muss, gibt es auch eine Reihe von Maßnahmen die sich fast immer lohnen. Denn Sie helfen den Wärmeverlust an Stellen zu reduzieren, an denen große Temperaturunterschiede und dünne Grenzschichten zu hohen Verlusten führen. Alle hier vorgestellten Maßnahmen zum Haus Sanieren sind günstig, helfen die Heizkosten spürbar zu senken und können mit etwas handwerklichem Geschick auch selbst erledigt werden.

Tipp 1: Böden unbeheizter Dachbgeschosse Dämmen

Der erste Tipp soll Wärmeverluste über Dachboden und Dach reduzieren. Wie bei einem Heißluftballon, steigt warme Luft auch im eigenen Gebäude auf. Der Grund dafür ist die Veränderung der Dichte, die mit steigender Temperatur immer niedriger wird.

Ist das Dachgeschoss weder beheizt noch gedämmt, geht oft viel Wärme über die Decken der obersten Geschosse verloren. Einfache Abhilfe schafft hier eine von Oben auf die Geschossdecken aufgebrachte Dämmung. Welches Material dabei eingesetzt werden kann, richtet sich in der Regel danach, ob das Geschoss später begehbar sein soll. Denn dann muss eine trittfeste Oberfläche hergestellt werden.

Zur Dämmung können dabei mineralische Dämmmatten, mineralische Dämmplatten oder Dämmelemente aus Hartschaum verwendet werden. Oft gibt es auch vorgefertigte Elemente, die ähnlich wie Laminat verlegt werden und neben einer Dämmschicht auch einen trittfesten Belag besitzen.  

Die Kosten können je nach Material schwanken. Üblich sind Preise von 10 €/m² bei der Verlegung einfacher Mineralwolle-Matten bis zu 50 €/m² für trittfeste Verlegesysteme. Mit Einsparungen von über 200 € im Jahr (je nach Zustand und Qualität von Dach und Geschossdecke) rechnet sich die Maßnahme dabei schon nach 5 bis 10 Jahren.

  • Kosten: 10 €/m² bis 50 €/m² (je nach Qualität und Anforderung)
  • Einsprung: über 200 € pro Jahr (je nach Qualität von Dach und Geschossdecke)

Tipp 2: Decken unbeheizter Keller Dämmen

Wie ungedämmte Geschossdecken können auch ungedämmte Kellerdecken beachtliche Wärmeverluste verursachen. Vor allem dann, wenn der Keller nicht beheizt ist und im Winter auskühlt, verlieren die darüber liegenden Räume kontinuierlich Energie. Neben steigenden Heizkosten, führt das auch zu unangenehm kalten Füßen.

Die Lösung ist so einfach wie wirksam. Denn mit Dämmplatten aus Polystyrol, mineralischen oder künstlichen Fasern, die unter die Decke geklebt werden, kann der Wärmeschutz erhöht werden. Um die Verluste weiter zu reduzieren, sollten auch die Kellerwände unter der Decke mit einem 15cm bis 20cm breiten Streife umlaufend gedämmt werden.  Achten Sie bei der Auswahl der Dämmplatten darauf, dass nach der Sanierung auch noch genügend freie Raumhöhe im Keller bestehen bleibt.

Je nach Material und Qualität kostet die Dämmung der Kellerdecke zwischen 10 €/m² und 15 €/m². Einmal angebracht, können die Heizkosten so um etwa 2€/m² reduziert werden. Misst die Decke Ihres unbeheizten Kellers also 75 m², können Sie 150 € im Jahr einsparen. Die Maßnahme rechnet sich dabei schon nach 5 bis 8 Jahren.

  • Kosten: 10 €/m² bis 15 €/m² (abhängig von Material und Qualität)
  • Einsparung: 2 €/m² (abhängig von möglicher Dämmstärke)

Hier haben wir Ihnen verschiedene Materialien zur Kellerdämmung gegenübergestellt.

Tipp 3: Rohre in kalten Kellern Dämmen

Eine Schätzung der Energieagentur NRW geht davon aus, dass allein mit den Verlusten ungedämmter Rohrleitungen aus nordrhein-westfälischen Einfamilienhäusern über 160.000 Haushalte mit Wärme versorgt werden könnten. Der Vergleich zeigt das große Potential hinter der Maßnahme. Denn die lohnt sich nicht nur für die Energiewende, sondern auch für Sie.

Schätzungen zur Folge gibt es in jedem Haus etwa 10 bis 15 Meter Heizungsrohre, die nicht gedämmt sind. Vor allem in der Heizperiode, in der die Rohre je nach System 40°C bis 60°C warmes Wasser transportieren, geht dabei viel Wärme an Keller und nicht genutzte Nebenräume verloren.

Die nachträgliche Dämmung von Rohrleitungen und Armaturen in nicht beheizten und ungenutzten Bereichen ist einfach und hilft dabei diese Verluste zu reduzieren.

Gedämmt werden die frei zugänglichen Rohre dabei mit so genannten Dämmschalen, die in jedem Baumarkt erhältlich sind. Achten Sie beim Kaufen der Dämmung auf den richtigen Rohrdurchmesser um optimale Ergebnisse erreichen zu können.

Die Dämmschalen kosten etwa 10 €/m. Bei einer einfachen Länge von 15 Metern Heizungsnetz im Keller, ergeben sich für Vor- und Rücklauf Kosten von etwa 300 €. Mit Einsparungen von 4 bis 5 € pro Meter reduzieren sich Ihre Heizkosten jedes Jahr um etwa 140 €. Die Maßnahme rechnet sich dabei oft schon nach etwa 2 Jahren.

  • Kosten: 10 €/m (einfache Rohrlänge)
  • Einsparung: 4 €/m bis 5 €/m (einfache Länge)

Tipp 4: Alte Rollladenkästen Dämmen

Neben oberster Geschossdecke, Kellerdecke und der Heizungsverteilung, sind auch alte Rollladenkästen typische Wärmelecks. Vor allem in älteren Häusern wurden die Kästen dabei unmittelbar über den Fenstern in der Außenwand installiert. Bestehend aus Holz oder Kunststoff, bieten die Einbauten dabei viel Platz für die aufrollbaren Außenrollläden. Wärmetechnisch sind sie aber Schwachstellen der Gebäudehülle, die oft hohe Verluste verursachen.

Ziel der Maßnahme ist es den Wärmeschutz der Rollladenkästen zu erhöhen, um Verluste und Heizkosten reduzieren zu können. Um das zu erreichen werden Dämmmaterialien in den zu öffnenden Kasten eingelegt. Oft sind diese bereits als Set im Baumarkt erhältlich.

Je nach Qualität kostet ein Set zur nachträglichen Dämmung von Rollladenkästen zwischen 25€ und 100€. Je Meter Rolladenkasten, den Sie auf diese Weise sanieren, können etwa 5 € gespart werden. Die Maßnahme kann sich also bereits nach 5 Jahren rechnen. Die Maßnahme eignet sich auch für Mieter, sprechen Sie aber sicherheitshalber vorher mit Ihrer Hausverwaltung.

  • Kosten: 25 € bis 100 € pro Rollladen (je nach Qualität)
  • Einsparung: ca. 5 € pro Meter Rollladen 

Zusatztipp: werden die Außenrollläden im Winter bei kalten Temperaturen frühzeitig geschlossen, verringern sich auch die Wärmeverluste über die Fenster. Im Sommer zählen geschlossene Rollläden hingegen zu exzellenten Wärmeschutzmaßnahmen und können auch die Kosten der Kühlung reduzieren.

Tipp 5: Heizkörpernischen Dämmen

Vor allem in den Außenwänden alter Häuser sind sie oft zu finden: ungedämmte Heizkörpernischen. Sie sind gekennzeichnet von Aussparungen hinter den Heizkörpern und verursachen oft höhere Verluste. Denn durch die dünnere Außenwand ist auch der Wärmeschutz geschwächt und ein Teil der teuren Heizwärme geht über diese Schwachstellen verloren.

Effektiven Schutz vor übermäßigen Verlusten bietet dabei die Dämmung der Heizkörpernischen, bei der Platten, zum Beispiel aus Polyurethan, auf die betreffenden Stellen der Außenwand geklebt werden. Um eine möglichst hohe Wirkung zu erzielen, sollten auch angrenzende Flächen am Boden und unter den Fensterbrettern mit einem schmalen Streifen gedämmt werden.

Um eine spürbare Wirkung zu erzielen, sollten die Dämmplatten mindestens 2cm bis 3cm stark sein. Die unsachgemäße Verarbeitung der Dämmung kann die Schimmelgefahr erhöhen. Achten Sie bei der Verarbeitung darauf, die Materialien vollflächig und luftdicht mit dem Untergrund zu verkleben.

Mit einer Entsprechenden Verkleidung der neu gedämmten Flächen, zum Beispiel durch eine Putz- oder Gipskartonschicht, liegen die Kosten bei etwa 15 €/m² bis 25 €/m². Mit Einsparungen von etwa 2 €/m² bis 5 €/m² (je nach Qualität der Dämmung) kann sich die Maßnahme bereits nach 3 Jahren rechnen.

  • Kosten 15 €/m² bis 25 €/m² (je nach Qualität der Ausführung)
  • Einsparung 2 €/m² bis 5 €/m² (je nach Qualität der Ausführung

Ein Beitrag von Alexander Rosenkranz

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eccuro Redaktion

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